Ich finde es seltsam, dass wir erfasst immer benutzen, wenn ein von Menschen gesteuertes Fahrzeug einen anderen Menschen verletzt oder tötet. Es klingt so passiv, als wäre nur das Opfer und eine Naturgewalt involviert.
Passivierung kommt immer dann ins Spiel, wenn der Status Quo in Frage gestellt wird.
Es wird auch niemand von einem Polizisten erschossen, man wird bei einem Polizeieinsatz getötet.
Aber in Aschaffenburg werden Menschen von einem Täter erstochen.
Das gleiche kannst du übrigens auch in Gaza/Ukraine erleben. Die Toten in Odessa wurden von russischen Raketen getötet, in Gaza sind Menschen gestorben - wie bei einem Unwetter.
Das ist sozusagen die letzte Entehrung die man den Opfern im Namen des Systems erweisen muss.
Absolut. Leider ist diese Relativierung journalistisches Standardrepertoire, sobald durch Pkw oder Lkw Personen zu Schaden kommen. Bedauerlicherweise nicht nur im deutschsprachigen Raum und damit Zeuge der verhängnisvollen weltweiten Dominanz dieser Verkehrsmittel.
