Während aus Studien zur Verträglichkeit von cannabinoiden Arzneimitteln (CAM) immer wieder von Konzentrationsproblemen, kognitiven Einbußen und Psychosen berichtet wird [Halman 2024], finden sich auch spannende Berichte über Tetrahydrocannabinol (THC) als Jungbrunnen mit Anti-Aging-Effekten, Verbesserung der Kognition und Beschleunigung operationaler Hirnleistungen. Was ist dran am „THC-Hirndoping“?
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Die Möglichkeit, mittels cannabinoider Arzneimittel nicht nur ein dysfunktionales minderfunktionierendes ECS zu substituieren, sondern eventuell sogar kognitive Funktionen zu verbessern, ist eine wichtige stimulierende Aussicht. Denn fast alle Neuropsychopharmaka können mit kognitiven Störungen als Nebenwirkung einhergehen. Die mögliche Verbesserung der Kognition erfordert einen sorgfältigen Umgang mit cannabinoiden Arzneimitteln, das heißt langsames Einschleichen und Titrieren der Dosis gegen Wirkungen und Nebenwirkungen [Herdegen 2023].
Mögliche Kognitionsverbesserungen im Zusammenhang mit einer THC-induzierten Neuroplastizität können initial durch Schwindel und Sedierung überdeckt werden und vielleicht erst nach einiger Zeit während der therapeutischen Besserung evident werden. Es lohnt sich in jedem Fall, auf diesen positiven Effekt von THC und cannabinoiden Arzneimitteln zu achten. Zumal große Hoffnungen in die therapeutische Potenz von THC/CAM bei Demenz gesetzt werden [Bianchi 2023].