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Knopf im Ohr statt Vokabeln lernen

Kretschmann will zweite Fremdsprache als Schulfach abschaffen – Philologenverband entsetzt

Warum noch Spanisch oder Französisch lernen, wenn Computer alles in Echtzeit übersetzen? Das fragt Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann immer wieder. Nun reagierte der Verband der Philologen.

Wir können alles.
Außer Hochdeutsch.

Baden-Württemberg

  • deikoepfiges_dreirad@lemmy.zip
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    12
    ·
    13 days ago

    Weil viele hier behaupten dass man die zweite Fremdsprache eh notwendigerweise wieder vergisst: Ich glaube, dass ist mehr ein pädagogisches Problem. Englisch können die meisten Leute ja nicht wegen der Schule so gut, sondern weil sie halt die ganze Zeit englisches Zeug lesen und hören, und jeder Kontakt mit jemandem, der kein Deutsch kann, auf Englisch stattfindet. Man müsste den Sprachuntericht mal darauf ausrichten, dass man am Ende tatsächlich mit echten Sprechys kommunizieren kann, nämlich z.b. indem man sich über Videochat vernetzt.

    Die moderne Linguistik weiß eigentlich längst, dass das, was man schreiben kann, nur einen relativ kleinen Teil einer Sprache ausmacht. Nur die Schule steckt noch in einem komplett veralteten Verständnis von Sprache als Grammatik + Vokabeln fest.

    • rbn@sopuli.xyz
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      8
      ·
      12 days ago

      Ich gebe dir recht, dass man dadurch die Sprache deutlich besser verinnerlichen würde. Dennoch frage ich mich, wozu das ganze? Wenn ich Deutsch, Englisch und Spanisch kann und - mal angenommen - alle Spanier ebenfalls Englisch. Worin besteht dann der Vorteil auf Spanisch statt auf Englisch zu kommunizieren?

      Wenn man die frei werdenden Ressourcen im Bildungssystem auf Englisch bündeln würde, könnten Spanier und ich uns viel besser unterhalten, als wenn wir gegenseitig die Muttersprachen lernen.

      Zumal die zweite Fremdsprache in der Regel nur im 1:1 was bringt. In größeren Gruppen ist es extrem unwahrscheinlich, dass alle - abgesehen von Englisch - noch eine weitere gemeinsame Sprache sprechen.

      Ich hab Arbeitskollegen in der ganzen Welt: Indien, Griechenland, Spanien, Ungarn, Brasilien, China, … Selbst wenn ich jetzt so sattelfest in Spanisch wäre, dass das für berufliche Gespräche taugt, müssten das auch alle anderen können, damit man sich als Gruppe unterhalten kann. Genauso bei schriftlicher Kommunikation. Wenn ich eine E-Mail auf Spanisch verfasse, weiß ich ja noch nicht, an wen die ggf. mal später weitergeleitet werden soll. Dann landet mein Text am Ende doch in Deepl und wird auf Englisch übersetzt.

      Englisch ist aus meiner Sicht einfach so universell mittlerweile, dass alles weitere vielleicht ganz nett ist aber für mich auch nicht mehr unbedingt nötig ist im Sinne einer allgemeinen Schulausbildung.

      Wer sich für Sprachen begeistert, darf das ja gerne lernen. Eine verpflichtende zweite oder gar dritte verpflichtende Fremdsprache (bei mir war das so), find ich aber eher Käse.