Wie wäre es, wenn Betriebe selber die Kosten für Weiterbildung ihrer Mitarbeiter tragen?
Das Handwerk kann gerne in die Qualifizierung seiner Mitarbeiter investieren.
Geld dafür haben die Inhaber dieser Betriebe mehr als genug. Die Unternehmensgewinne sind auf Rekordhöhen.
Aber der Wirtschaft geht es doch sooo schlecht?
Hängt halt von der Branche ab.
Aber die Verteilung ist eh das Problem.
Achso, und die jungen Leute in den Städten brauchen dann gar keinen Führerschein machen weil sie ja ein Nahverkehrsticket haben oder wie?
Ja? Ich bin ueber 40, damals mit 18 vom Land in die Stadt, und hatte bisher noch keinen Bedarf einen Fuehrerschein zu haben. Auf dem Land haette ich ihn vermutlich irgendwann gemacht.
Ich bin aktuell auch ueberlegen das mal nachzuholen - hauptsaechlich weil heutzutage endlich einer mit Einschraenkung Automatik ausreichend ist, und (zumindest hier in Finnland) Theorieunterricht vereinfacht wurde - ich kann das mit Material von der Fahrschule remote machen wann immer ich ein bisschen Zeit habe. Das in Verbindung mit einem Teil der Fahrstunden im Simulator senkt auch die kosten.
grundsätzlich ja, aber im handwerk eben nicht. ich glaub öpnv betreiber würden ein bisschen stinkig werden, wenn die jetzt alle anfangen, werkzeug und material per öffi zu transportieren.
Dafür gibt es ja Lastenräder.
Ich hab mehr als einmal einen Stapel Server und anderes Zeug via U-Bahn transportiert. Sackkarre + Nahverkehr ist da in der Innenstadt oft stressfreier als Auto.
Je nachdem was man tut kann das natuerlich jetzt trotzdem Sinn machen - nen kompletten Kleinbus mit Werkzeugen schleppt man dann doch nicht mit sich. Aber in dem Fall sollte das halt vielleicht doch der Ausbildungsbetrieb anbieten - und dann vielleicht gleich nen LKW-Fuehrerschein mit reinwerfen.
. “Dem Azubi im ländlichen Raum wäre mehr geholfen, wenn er einen Zuschuss für den Führerschein bekommt.”
Wenn die Firma will, dass der Azubi Auto fährt, kann sie ihm doch den Lappen bezahlen.
in meinem Arbeitsort gibt es einen Bäcker, der jedes Jahr einen Aufsteller nach draussen stellt, um für eine Ausbildung zu werben. Die Bemefits sind:
- Übernahme der Kosten für einen Führerschein, oder
- ein IPad (für die Berufsschule?)
- kostenloses Esssen/Kaffee/etc. - der übliche Obstkorb halt
In jedem Jahr haben die neue Auszubildende, weil das Angebot sich nunmal vom Rest abzuheben scheint. Es wird auf die Bedürfnisse der potentiellen Berwerber eingegangen (Führerschein), da junge Leute diesen mittlerweile nicht mehr vollständig finanzieren können.
Das liegt aber auch sicherlich daran, dass die finanzstarken Großeltern inzwischen aussterben. Ich selbst bin in einer eher ländlichen Umgebung aufgewachsen, und es war dort einfach normal, dass man mit 18 den Auto-Führerschein in den Händen hält (war auch finanziell nicht so schwierig wie heute). Die ganz Glücklichen haben dann zusätzlich von den Großeltern einen Gebrauchtwagen (damals war es häufig ein VW Golf oder ein Opel Kadett) gesponsort bekommen.
Damit sind schonmal die Voraussetzungen für Mobilität geschaffen, und viele (Handwerks-)Firmen haben offenbar noch nicht erkannt, dass dieses nicht mehr der Regelfall ist. Vieles hat sich inzwischen ins Internet verlagert, sodass Mobilität im Allgemeinen nicht mehr den höchsten Stellenwert einnimmt.