Felix Kolb über den juristischen Erfolg gegen CDU-MdB Christoph Ploß: Der Campact-Geschäftsführer spricht von einem Feldzug der politischen Rechten.

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Hätte [der Hamburger CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß] sich die Mühe gemacht, unsere Transparenzberichte zu lesen, hätte er festgestellt, dass Campact in seiner 20-jährigen Geschichte noch nie auch nur einen Cent staatliche Förderung bekommen hat, weil wir das auch nie wollten. Herr Ploß hat eine Verschwörungserzählung in die Welt gesetzt, mit der Folge, dass wir nun an verschiedenen Stellen gegen die immer gleiche Lüge kämpfen müssen.

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Seit unserer Gründung geraten wir berufsbedingt immer wieder mit den aktuellen Bundesregierungen aneinander. Wir wären deshalb gar nicht auf die Idee gekommen, Gelder von öffentlichen Stellen zu beziehen. Entsprechend gab es auch nie diesen Vorwurf. Jetzt ist aber eine kleine Industrie daraus entstanden, uns genau das vorzuwerfen – jüngst mit dem Dreh, wir würden uns von der Ampel finanzieren lassen, um eine Kampagne gegen die Union zu machen. Das ist ebenfalls komplett abwegig.

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Die AfD hatte schon im vergangenen November eine Anfrage gestellt, mit der sie wissen wollte, ob Campact Steuergelder bekommt. Die Antwort war natürlich nein. Die Union hätte sich mit ein bisschen Recherche die Fragen zu Campact sparen können. Das zeigt jedoch, wie hartnäckig sich solche Narrative am Leben halten. Man kann gerne unsere Arbeit kritisieren – was wir aber nicht hinnehmen, ist, dass über uns falsche Tatsachen verbreitet werden. Seit dem Ploß-Fall haben wir mehrere Dutzend juristische Auseinandersetzungen geführt – insbesondere gegen die gesamte rechtsextreme Nachrichtensphäre. Auch gegen die CDU Leipzig haben wir kürzlich eine einstweilige Verfügung erwirkt.

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    4 days ago

    Ich bin in meinem Leben schon so oft von so vielen Politikern angelogen worden, dass ich das Risiko, mit dieser pauschalen Anschuldigung die Falschen zu treffen, als verschwindend gering einschätze.