Das Aus für die Ampel wurde wohl FDP-intern doch »D-Day« genannt. Der Generalsekretär räumt es ein – und liefert Relativierungen: Das sei nur menschlich. Wie bei Scholz, der habe die Bazooka erfunden.
Das ist klassische Salamitaktik: Erst gibt es angeblich kein Papier und keine geschichtsvergessenen Schlagworte. Dann wird es doch veröffentlicht, aber keiner will es gekannt haben, es war ja nur ein »Praktikantenpapierchen«. Nun das nächste Scheibchen: Der neue FDP-Generalsekretär Marco Buschmann hat eingeräumt, dass der Begriff »D-Day« in FDP-Sitzungen möglicherweise doch gefallen ist. »Ich kann nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass nicht in irgendeiner Runde der letzten Monate irgendjemand einmal einen solchen Begriff in den Raum geworfen hat«, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Mittwoch. Solche Metaphern würden allerdings auch andere Politiker verwenden.
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Die Ruderweltmeisterschaften der FDP sind mittlerweile viel schlimmer als das Papier. Hätten sie einfach eingestanden, im Überschwang der Frustration diesen Begriff genutzt zu haben, wäre womöglich schon die Berichterstattung abgeklungen. Aber die verzweifelte Suche nach immer schlechteren Ausreden lädt ja geradezu ein, sich als Journalist weiter auf Spurensuche zu begeben. Da hilft auch der Fingerzeig auf andere nicht, mal ganz abgesehen von der unterschiedlichen Symbolik bei “Bazooka”.
Dass da während der Erstellung niemand sagte “lasst uns das mal anders formulieren” spricht auch Bände über die Fähigkeit zur Selbstreflexion.